Mehr als 400 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft folgten der Einladung von EWMG und WFMG zum traditionellen Neujahrsempfang. Die Stimmung im Hugo Junkers Hangar war bestens. EWMG/WFMG-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus, Oberbürgermeister Dr. Hans Wilhelm Reiners und EWMG-Aufsichtsratsvorsitzender Horst-Peter Vennen zeichneten ein positives Bild von Mönchengladbachs Zukunft.

Es sind Projekte mit Strahlkraft: 1.500 neue Wohnungen in der City Ost, eine lebendiges Wohnquartier auf dem Maria-Hilf-Areal, das Hotel Abteiberg als neue Adresse für Touristen und Tagungsgäste und der Nordpark als expandierender Gewerbestandort. In den nächsten Jahren wird sich in Mönchengladbach viel bewegen, so die gute Nachricht von Reiners (links im Bild), Schückhaus (rechst) und Vennen (2. von rechts).

Der Neujahrsempfang, zu dem die beiden städtischen Töchter EWMG (Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach mbH) und WFMG (Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH) gemeinsam einladen, ist eine traditionsreiche Plattform. Hier informiert und trifft man sich. Im Fokus: aktuelle und künftige Entwicklungen und ihre Bedeutung für Mönchengladbach.

Die Projekte im Einzelnen:

Musterbeispiel Maria-Hilf

Eines der zentralen Projekte, die die Stadt 2018 bewegen werden, ist die Neuentwicklung des Maria-Hilf-Areals in der Gladbacher Innenstadt – und dabei werde überdies mitnichten an der Stadtbevölkerung vorbeigeplant, sagte Oberbürgermeister Reiners im Gespräch mit Moderator Günter vom Dorp. „Das Verfahren Maria Hilf ist ein Musterbeispiel für die Einbeziehung der Bürgerschaft in die positive Entwicklung der Stadt.“  Nach der städtebaulichen Entwurfswerkstatt unter Mitwirkung der Öffentlichkeit im vergangenen Herbst stehen nun die weiteren Schritte an: Bis Ende 2018 soll das Gelände von der Klinik freigezogen werden. Parallel dazu entwickelt die Verwaltung den Siegerentwurf mit den Architekten und Stadtplanern weiter, inklusive des Areals der Hauptschule an der Aachener Straße. Das Ganze mündet dann in einem Bebauungsplanverfahren. Bis zum Baustart dürften 18 bis 24 Monate vergehen. „Das klingt lange, ist es aber nicht bei der Vielzahl der jetzt anstehenden Arbeitsschritte“, sagte Reiners.

Neue Wohn- und Büro-Adresse City Ost

Schon etwas weiter ist die angedachte neue Bebauung in der City Ost – mit dem Fokus auf Wohnen in den unterschiedlichsten Formen, aber auch Büros und Dienstleistung sind vorgesehen. Bereits am 15. Februar soll hier das Bebauungsplanverfahren starten. „Ich bin froh, dass das Vergabeverfahren einen profilierten Gewinner hervorgebracht hat, der für die qualitativ hochwertige Entwicklung dieses wichtigen innenstadtnahen Gebiets sehr gute Referenzen mitbringt. Das Projekt wird 2018 einen guten Sprung nach vorne machen“, sagte Vennen. Imagebildend für das neue Areal werde die Wasserfläche, die verpflichtend mit ausgeschrieben wurde. Die nächsten Schritte: Zunächst wird die Bauleitplanung durch die Verwaltung eingebracht, der dann die politischen Beratungsprozesse durchläuft. Am Ende des Verfahrens steht dann auch der Kaufvertrag zwischen Investor und der EWMG als Geschäftsbesorger für die Stadt, zunächst einmal über den ersten Bauabschnitt von rund sieben Hektar.

Marke Nordpark

Längst etabliert als Standort hat sich der Nordpark. Er habe sich „zu einer eigenen Marke entwickelt mit einer Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus“, so Vennen weiter. In diesem Jahr kommen weitere Objekte an den Markt – teils spektakuläre Gebäude wie das Paspartou sowie die ohne Vorvermietung von privaten Investoren geplanten Objekte an der Aachener Straße. Letztere sollen dazu dienen, Nachfragen aus dem Umland bis hin zu Düsseldorf abzudecken. Dazu gesellen sich selbst genutzte Objekte kleinerer Unternehmen, aber auch die geplante Zentrale von Reuter.

Hotel am Abteiberg

Spannende, gänzlich neue Möglichkeiten bietet hingegen das Haus Erholung, das in ein Hotelprojekt in Verbindung mit dem brachliegenden Nachbargrundstück integriert werden könnte. „Die zentrale Lage mit den Möglichkeiten der Erholung als Tagungsort schafft Chancen, Mönchengladbach auch im Bereich der Kongressveranstaltungen weiter nach vorne zu bringen“, sagte Reiners. Die Nachfrage nach einem solchen Projekt sei groß, die Zeit also günstig. Er stellte jedoch klar, dass die Stadt sich im Falle einer neuen Nutzung auch künftig Nutzungszeiten in der Erholung garantieren lassen werde.

Digitaloffensive

Da die Wirtschaftsförderung im vergangenen Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feierte, wurde auch zurückgeschaut – wenn auch stets mit dem Fokus in Richtung Zukunft. Denn: „Die Arbeit der WFMG ist stets ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Volkswirtschaft“, sagte Schückhaus. „Wenn ich heute die zehn beschäftigungsstärksten Unternehmen mit denen vor 20 Jahren vergleiche, ergeben sich deutliche Verschiebungen.“ Santander oder Zalando etwa seien damals noch gar keine Begriffe in der Stadt gewesen. Nicht zuletzt die Digitalisierung werde auch in den kommenden Jahren durchgreifende Umwälzungen mit sich führen. Entsprechend flexibel seien und blieben auch in Zukunft die Zielsetzungen der WFMG. „Während wir vor 15 Jahre strategisch das Thema Logistik in den Vordergrund gestellt haben, ist es heute das Thema Digitalisierung“, so Schückhaus. Auch wenn die Standortbedingungen schwieriger seien als in größeren Metropolen, „so haben wir doch gute Chancen, von diesem Kuchen zu profitieren“. Dazu solle nicht zuletzt die Digitaloffensive der WFMG beitragen.

Steigende Beschäftigungszahlen

Positive Nachrichten gab es auch vom Beschäftigungsmarkt – wenn auch mit einer kleinen Einschränkung. In der Tat sei die Zahl der Beschäftigten in der Stadt seit 2006 um gute 20 Prozent gestiegen, und in der Tat habe man in den vergangenen Jahren auch sukzessive neue Bestwerte bei der Zahl sozialversicherungspflichtiger Arbeitsverhältnisse erzielt, so Schückhaus. Indes: „Wir kommen an gewisse Sättigungsgrenzen, denn trotz immer noch zu hoher Arbeitslosenquote lassen sich in immer mehr Branchen kaum noch geeignete Bewerber finden“, sagte der EWMG/WFMG-Chef. Dieser Tatsache versuche man insbesondere mit der MGconnect-Stiftung entgegenzuwirken, die Wirtschaft und Schulen miteinander vernetzt. „Eine Lösung ist, frühzeitig den Kontakt zum Nachwuchs herzustellen. Aber wir müssen auch versuchen, den akademischen Nachwuchs, den unsere Hochschule ausbildet, verstärkt in der Stadt zu halten, in dem wir – Stadt und Unternehmen – attraktive Angebote machen.“

Im Anschluss an die Diskussionsrunde nutzten die Besucher noch eifrig die Gelegenheit zum Netzwerken.