Ahnenforschung in der Volkshochschule, Fernseh-formate zur Historie von Erbstücken – Geschichte fasziniert, vor allem, wenn sie das eigene Leben betrifft. Die historischen Quellen liegen in Archiven wie dem Stadtarchiv Mönchengladbach, das in Kürze in neue Räumlichkeiten im Vitus-Center umzieht. Als Bauherr hat die Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach (EWMG) dort die notwendigen Umbaumaßnahmen durchgeführt. Zusammen mit der Förderung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) stehen jetzt alle Mittel zur Verfügung, um das Stadtarchiv zukunftsweisend auszustatten. 

Wie war es damals wirklich in Mönchengladbach? Welche Geschichte verbirgt sich hinter einem historischen Gebäude? Warum haben manche Firmen stürmische Zeiten überlebt und andere nicht? Welche Persönlichkeiten haben ihren Fußabdruck in Mönchengladbach hinterlassen und warum? Ein Blick ins Archivgut der Stadt gibt Antworten.

3.500 Meter Archivgut werden ins Vitus-Center umgezogen  (Bildquelle: Stadt Mönchengladbach)

Die Mitarbeiter des Stadtarchivs erfassen, bewerten, erschließen und sichern Dokumente zur Stadt-geschichte von den städtischen Behörden, aus Vereinen, Firmen sowie aus privaten Hinterlassen-schaften. Nach Ablauf der jeweiligen Sperrfrist stehen diese Informationen der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung. „Sie bewahren das Gedächtnis der Stadt und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Identi­täts­s­tif­tung der Bürger“, betont Dr. Gert Fischer, Beigeordneter für Bildung, Kultur, Sport der Stadt Mönchengladbach. „Wer die geschicht­li­chen Zusam­men­hänge seiner Stadt kennt, ist eher bereit, sich für sie einzu­set­zen.“

Dabei ist die Lagerung der historischen Archivobjekte eine besondere Herausforderung. Antike Stoffe, altes Pergament, Tonträger – sie alle brauchen spezielle Pflege und Rahmenbedingungen. Allen voran stabile Temperaturen. Das war in den alten Räumlichkeiten im Verwaltungsgebäude Oberstadt nicht mehr gewährleistet. „Nach 35 Jahren ist das Stadtarchiv dort an seine Grenzen gestoßen“, berichtet Rolf Theißen, Geschäftsbereichsleiter bei der EWMG. Die Magazinfläche von knapp 4.000 laufenden Metern war seit Jahren belegt, sodass keine größeren Akten übernommen werden konnten. Das ändert sich in den neuen Räumen im Vitus-Center. Hier steht die doppelte Fläche von knapp 8.000 laufenden Metern zur Verfügung. Der Magazinbereich ist zudem für einen jährlichen Zuwachs von 100 Regalmetern gerüstet.

Dank der Förderung des LVR könne nun die letzte Finanzierungslücke für die archivfachliche Ausstattung geschlossen werden, berichtet Theißen. Dazu zählt eine Fahrregalanlage im Magazin Bereich, eine hochwertige Raumklimatisierung plus zwei Klimaschränke für die besonders anspruchsvolle Lagerung von Azetat-Filmnegativen sowie neue Planschränke für die liegende Aufbewahrung von Karten, Plänen und Plakaten. Der LVR hat sich der kulturellen Vielfalt des Rheinlandes verschrieben. „Mit dem Förderzuschuss in Höhe von 180.000 € leistet der LVR einen wesentlichen Beitrag zur Neuunterbringung der historischen Kulturgüter“, so Theißen.

Der neue Standort im Vitus-Center erfüllt nicht nur alle vorgeschriebenen DIN-Normen sowie die Anforderungen des Archivgesetzes des Landes NRW, für den Nutzer des Stadtarchivs bietet er weitere Vorteile: eine bessere Anbindung mit Bus und Bahn, ein barrierefreier Benutzerbereich und ein großzügiger Lesesaal. Hier kann jeder auf Zeitreise gehen, der sich für die Geschichte seiner Stadt interessiert – vom interessierten Bürger bis zur Schulklasse.

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